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STEGEN Schlangenkapelle

Der Name Schlangenkapelle bei Stegen im Dreisamtal geht auf eine Sage zurück. Danach litten die Bauern im gesamten Attental unter einer Schlangenplage, darunter auch der Henselehof. Sie gelobten, zu Ehren der Jungfrau Maria eine Kapelle zu errichten, sollten sie von der Plage befreit werden. Sie wurden erhört und bauten dafür die Kapelle.

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Die Schlangenkapelle liegt im Wald der Gemeinde Stegen, oberhalb des Dreisamtals zwischen den Seitentälern Atten-, Witten- und Steurental ist noch heute ein Wallfahrtsort. Der Weg dorthin ist jedoch beschwerlich. Die kleine Kapelle geht auf eine Überlieferung zurück, wonach die Bauern im Attental an einer Schlangenplage litten. Aus Dankbarkeit, sie von der Plage zu befreien, baute der Bauer des Henselehofes.

Im Altar ders kleinen Gotteshauses findet sich ein Marienbildnis mit einer Schlange. Maria steht auf einer Weltkugel und zertritt einer Schlange den Kopf – eigentlich als Sieg Mariens über die weltliche Sünde zu verstehen, hier jedoch im Kontext der Schlangensage umgedeutet.

Schlangenkapellen gibt es an mehreren Stellen im mittleren und südlichen Schwarzwald, bei denen dieselbe Ursache für ihre Entstehung angeführt wird, so in Vöhrenbach. Die Furcht vor giftigen Kreuzottern, die sich aufgrund der Wärme im Sommer an den Berghängen und im Winter im Misthaufen der Höfe aufhielten, war sehr verbreitet. Der Kuhdung wurde früher nur einmal pro Jahr im Frühling auf die Felder gefahren und war übers Jahr eine ideale Brutstätte für Nattern und Kreuzottern.

Das Video zeigt eine Rundwanderung von Attental (Stegen) zur Schlangenkapelle. Bild antippen und genießen!

Doch noch heute finden sich zahlreiche Segens- oder Zaubersprüche sowie Sagen und Bräuche um Schlangenbeschwörungen, die vermutlich alle auf kirchliche Weihen zurückgehen. Im Kinzig- und Harmersbachtal und in Ettenheimmünster findet am 22. Februar der „Peterlestag“, d. h. Petri Stuhlfeier, statt. An diesem Tag ziehen Kinder von Haus zu Haus und erhalten Süßigkeiten für ihr Sprüchlein, in dem sie dem Haus Bewahrung vor Schlangen wünschen. Der Peterlestag wird mitunter auch „Storchentag“ genannt, was wiederum auf eine Sage zurückgeht: Von einer Schlangenplage betroffene Menschen gelobten, sollten sie von den Schlangen erlöst werden, jedes Jahr einen guten Tag für Arme und Kinder abzuhalten. Ihre Bitte wurde erhört, denn Störche kamen und fraßen die Schlangen.

Die Schlangenkapelle bei Stegen könnte einen viel früheren Ursprung haben. Bereits auf einem Plan der Freiherren von Sickingen von 1780 ist eine erste Kapelle aus Holz verzeichnet. Eine steinerne Kapelle wurde vermutlich 1882 durch Karl Thoma (1857 bis 1924), den künftigen Bauern des Henselehofs, errichtet. Anfang der 1950er Jahre erwarb die Gemeinde Wittental die bereits verfallene Kapelle und ließ sie renovieren. Die Bevölkerung half dabei aktiv mit.

Auch bei der Marienstatue handelt es sich nicht mehr um das Original: Sie wurde 1978 aus der Kapelle gestohlen und nahe der Autobahn bei Freiburg wiedergefunden. An ihrer Stelle steht heute ein Replikat und das Original lagert inzwischen im Tresor.

Bis Ende des 19. Jahrhunderts fand im Februar an Mariä Lichtmess an der Kapelle die Zeremonie der Schlangenaustreibung statt. Dazu wurden zunächst in der Kapelle mehrere Rosenkränze gebetet. Daran anschließend zogen die Bauern zurück auf ihren Höfen dreimal eine Kette um die hintere Hofeinfahrt, um den Schlangen symbolisch den Zugang zu ihrem Grundstück zu verwehren. Eine Maiandacht findet jedes Jahr an der Kapelle statt, zu der die Gläubigen mit der Originalstatue der Madonna wallfahrten.

Seit 1955 kümmert sich die Familie Fehr vom nahe gelegenen Bauernhof Recklehof im Wittental um die Schlangenkapelle.

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