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Schnapsbrennerei

Hochprozentiges vom Hügelgarten

Zum Haus gehört eine kleine Schnapsbrennerei, eine von knapp 30.000 Brennereien im süddeutschen Raum. Und davon sind allein in Baden rund 15.000 und hiervon wiederum über 7000 im Ortenaukreis. Nirgendwo sind die Brennereien so dicht gesät wie bei uns im Renchtal; derzeit dürften es fast 1500 Brennereien sein. Wir schätzen, dass schon seit fast 100 Jahren bei uns im Guckinsdorf gebrannt wurde. Zu edlen Destillaten gebrannt wurden bei uns vor allem die eigenen Früchte wie Kirschen, Zwetschgen sowie Äpfel und Birnen. Und natürlich brannten wir Topinambur, eine unter dem Namen "Rossler" bekannte, typische Spezialität der Region.

Die Pflege der Obstbäume ist die Voraussetzung um qualitativ hochwertiges und gut ausgereiftes Obst zu ernten. Teilweise müssen über Wochen die Äpfel und Birnen von Hand eingesammelt werden, um ein hochwertiges Destillat zu gewinnen. Genauso wichtig ist dann eine saubere und gewissenhafte Verarbeitung dieser selbst geernteten Früchte. Die Früchte werden eingemaischt und müssen dann vergären, bevor sie dann nach alter Tradition gebrannt werden.

Alle zwei Jahre können die Brenner Ihre Edelbrände zur Prämierung beim Kleinbrennerverband einreichen. Mit annähernd 3000 Proben ist es die größte Prämierung dieser Art. Auch wir beteiligen uns hin und wieder daran und konnten auch schon hervorragende Erfolge verzeichnen. So bekamen wir 2008 für unseren Topinambur und für unseren Obstbrand je eine Goldmedaille. Eine Silbermedaille erhielten wir für unser Kirschwasser, Zwetschgenwasser und Mirabellenwasser. Für uns als Kleinbrenner ein toller Erfolg! Selbstverständlich können unsere selbstgebrannten Schnäpsle auch käuflich erworben werden.

Historie des Schnapsbrennens im Renchtal

Das Schnapsbrennen hat in der Ortenau eine lange Tradition. Schon 1726 erlaubte der damalige Bischof von Straßburg den Einwohnern und bäuerlichen Untertanen der Stadt Oberkirch das Brennen von Kirschen zum Eigengebrauch. Für die Landwirte war dies eine zusätzliche Verdienstquelle und verbesserte ihre wirtschaftliche Lage. Für die Klein- und Obstbrenner bedeutet dies bis zum heutigen Zeitpunkt zusätzliche Einnahmen. Genauso wichtig ist jedoch das Brennen unter dem Gesichtspunkt der Erhaltung und Offenhaltung der Kulturlandschaft zu sehen. Ebenfalls kann ein Zuviel an Obst sinnvoll verwertet werden. Für unsere Landschaft sind die malerisch aussehenden natur belassenen Streuobstwiesen sehr wichtig. Sie bieten vielen vom Aussterben bedrohten Pflanzen- und auch Tierarten eine Heimat. Desweiteren können auf diese Art und Weise die vielfältigen, zum Teil inzwischen seltenen Obstsorten erhalten werden. Die Früchte der Streuobstbäume entsprechen in Bezug auf Aussehen und Lagerfähigkeit jedoch leider den heutigen Ansprüchen der Käufer nicht mehr und so können sie von den Kleinbrennern sinnvoll verwertet werden.

Um Schnaps zu brennen benötigt man ein so genanntes Brennrecht. Ein einmal erworbenes Brennrecht wird meist weiter vererbt und ebenfalls wird die Kunst des Brennens vom Vater an den Sohn weitergegeben. Als Kleinbrenner darf man im Jahr 300 Liter reinen Alkohol – das entspricht 600 Liter Schnaps – herstellen. Wir schätzen, dass schon seit fast 100 Jahren bei uns im Guckinsdorf gebrannt wird.